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Ein Mord für Kay Scarpetta

Ein Kay-Scarpetta-Roman 2

Erschienen am 17.02.2005
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442301096
Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 20.5 x 13.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Dr. Kay Scarpetta, Chief Medixal Examiner in Richmond, Virginia, wird zu einem besonders Aufsehen erregenden Mord gerufen. Die erfolgreiche Schriftstellerin Beryl Madison wurde von ihrem Mörder durch ihr ganzes Haus gejagt, bevor er sie von ihrem Leiden erlöste - mit einem gezielten Schnitt durch die Kehle. In Beryls Unterlagen findet Scarpetta Briefe an einen geheimnisvollen "M", aus denen deutlich hervorgeht, dass Beryl sich seit Monaten bedroht fühlte. Umso merkwürdiger ist es, dass sie ihren Mörder freiwillig ins Haus gelassen hat: An der Eingangstür sind keine Spuren eines Einbruchs zu sehen. Beryl war gerade aus Key West zurückgekehrt, wo sie offensichtlich an einer Autobiographie gearbeitet hat, in der sie einige unangenehme Wahrheiten über ihren Gönner, den Pulitzerpreisträger Cary Harper, ansprechen wollte. Doch das Manuskript ist verschwunden. Als plötzlich Scarpettas große Jugendliebe Mark James nach fünfzehn Jahren wie aus dem Nichts auftaucht und Interesse an dem Manuskript bekundet, wird Kay misstrauisch. Denn Mark tischt ihr eine Menge Lügen auf und scheint mit Beryls zwielichtigem Anwalt unter einer Decke zu stecken. Kay verzettelt sich immer mehr in ihren Ermittlungen - bis ein zweiter Mord geschieht . Für Sie

Autorenportrait

Patricia Cornwell wurde 1956 in Miami geboren. Sie arbeitete als Gerichtsreporterin und Computerspezialistin in der forensischen Medizin, bevor sie für ihre Thriller um Kay Scarpetta in den USA, in Großbritannien und Frankreich mit hohen literarischen Auszeichnungen bedacht wurde. Seit 2000 forscht Patricia Cornwell nach der wahren Identität von Jack the Ripper und investierte mehrere Millionen Dollar ihres Privatvermögens in die Recherche. Die Autorin lebt in Richmond, Virginia, und Malibu.

Leseprobe

Prolog Key West, 13. August An M.: Dreißig Tage sind nun vergangen, voller Sonne, hellen Farben und launischem Wind. Ich denke zu viel nach und träume nicht. Die Nachmittage verbringe ich meistens in Louies Kneipe, schreibe auf der Veranda und schaue aufs Meer hinaus. Das Wasser ist smaragdgrün gefleckt über dem Mosaik der Sandbänke und ultramarinblau, wo es tiefer wird. Der Himmel ist unendlich weit, und weiße Wolkenbälle ziehen wie Rauchwölkchen dahin. Der beständige Wind lässt die Geräusche von Badenden und Segelbooten verschwimmen, die kurz hinter dem Riff vor Anker liegen. Die Veranda ist überdacht, und wenn sich ein plötzlicher Sturm zusammenbraut, was häufig am Spätnachmittag der Fall ist, bleibe ich an meinem Tisch, rieche den Regen und schaue zu, wie er das Wasser aufraut wie gegen den Strich gebürstetes Fell. Manchmal gießt es, während gleichzeitig die Sonne scheint. Niemand belästigt mich hier. Mittlerweile bin ich ein Mitglied der Familie des Restaurants, so wie Zulu, der schwarze Neufundländer, der Frisbees hinterher planscht, und die herumstreunenden Katzen, die leise herankommen und höflich auf Reste warten. Louies vierbeinige Pfleglinge essen besser als seine menschlichen. Es tut gut zu sehen, wie die Welt ihre Geschöpfe freundlich behandelt. Ich kann mich über meine Tage hier nicht beklagen. Es sind die Nächte, vor denen ich mich fürchte. Wenn meine Gedanken in dunkle Spalten zurückkriechen und ihre Furcht erregenden Netze spinnen, werfe ich mich in die überfüllten Straßen der Altstadt, von lärmenden Bars angezogen wie eine Motte vom Licht. Walt und P. J. haben meine nächtlichen Gewohnheiten zu einer Kunst hochstilisiert. Walt kommt als Erster ins Haus zurück, in der Abenddämmerung, weil mit seinem Silberschmuck am Mallory Square nach Einbruch der Dunkelheit nichts mehr läuft. Wir machen ein paar Flaschen Bier auf und warten auf P. J. Dann gehen wir aus, in eine Bar nach der anderen, und landen normalerweise bei Sloppy Joe. Wir werden langsam unzertrennlich. Ich hoffe, dass die beiden für immer unzertrennlich bleiben werden. Ihre Liebe erscheint mir nicht mehr länger ungewöhnlich. Nichts erscheint mir mehr so, außer dem Tod, den ich erblicke. Ich sehe Männer, ausgezehrt und bleich. Ihre Augen sind Fenster, durch die ich gequälte Seelen entdecke. Aids verschlingt wie ein Moloch die Opfergaben dieser kleinen Insel. Komisch, dass ich mich bei den Ausgestoßenen und Sterbenden zu Hause fühle. Es könnte gut sein, dass sie mich alle überleben. Wenn ich nachts wach liege und dem Surren des Ventilators am Fenster lausche, drängen sich mir Bilder auf. Bilder davon, wie es geschehen wird. Immer, wenn ich ein Telefon klingeln höre, erinnere ich mich daran. Jedes Mal, wenn ich jemanden hinter mir gehen höre, drehe ich mich um. Nachts schaue ich in den Schrank, hinter den Vorhang und unters Bett. Dann klemme ich einen Stuhl unter die Türklinke. Lieber Gott, ich will nicht nach Hause. Beryl Key West, 30. September An M.: Gestern bei Louie kam Brent heraus auf die Veranda und sagte, dass jemand für mich am Telefon sei. Mein Herz klopfte wie wild. Ich ging hinein, aber ich hörte nichts als ein Rauschen, wie bei einem Ferngespräch. Dann war die Leitung plötzlich tot. Mein Gott, wie fühlte ich mich danach! Ich redete mir ein, dass es nichts weiter als mein Verfolgungswahn sei. Er hätte bestimmt etwas gesagt und sich an meiner Angst geweidet. Es ist unmöglich, dass er weiß, wo ich bin, ausgeschlossen, dass er mich hier aufgespürt hat. Einer der Kellner heißt Stu. Er hat sich kürzlich von einem Freund oben im Norden getrennt und ist hierher gekommen. Vielleicht hat dieser Freund angerufen, und weil die Verbindung schlecht war, klang es so, als habe er 'Straw' verlangt anstatt 'Stu'. Als ich dann am Telefon war, hat er aufgelegt. Ich wünschte, ich hätte niemandem meinen Spitznamen gesagt. Ich bin Beryl. Ich bin Straw. Ich habe Angst. Das Buch ist noch nicht fert ...